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Tanzwissenschaftspreis 2016 vergeben

Nur alle fünf Jahre wird der mit 30.000,- € dotierte Tanzwissenschaftspreis vergeben. Der vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Tanzarchiv Köln in der Trägerschaft der SK Stiftung Kultur und der Stadt Köln vergebene Preis ist die einzige Auszeichnung, die bundesweit für die Tanzwissenschaft vergeben wird.

Die Jury, bestehend aus Dr. Franz Anton Cramer (Universität Salzburg), Prof. Dr. Claudia Jeschke (Universität Salzburg, emeritiert), Prof. Dr. Patrick Primavesi (Universität Leipzig), Prof. Dr. Katja Schneider (Ludwig-Maximilian-Universität München), Dr. Henner Drewes (Folkwang Universität Essen), Prof. Dr. Yvonne Hardt (Hochschule für Musik und Tanz Köln) hat nun entschieden, zwei Frauen sind in diesem Jahr die Preisträgerinnen:

Prof. Dr. Constanze Schellow ist Gastprofessorin für angewandte Tanzwissenschaft und Performance Theory am HZT Berlin. Als Gastdozentin lehrte sie u.a. am Institut für Medien und Theater Hildesheim, FU Berlin, Tanzquartier Wien. Constanze Schellow veröffentlichte in Performance Research, Frakcija, Theater der Zeit, Tanzjournal. Als Redakteurin war sie von 2009 bis 2011 verantwortlich für die Website ‚tanzconnexions‘ des Goethe-Instituts zum zeitgenössischen Tanz im asiatisch-pazifischen Raum. Ihre Dissertation ‚Diskurs-Choreographien‘ (epodium 2016) erhielt den Fakultätspreis der philosophisch-historischen Fakultät der Universität Bern. Als Dramaturgin hat sie mit Sara Manente, Doris Uhlich und Simone Aughterlony zusammengearbeitet.
(Biografie entnommen „tanzkongress 2016)

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Katja Schneider schreibt in ihrer Buchbesprechung: (Constanze Schellow) untersucht in ihrer als beste Doktorarbeit der philosophisch-historischen Universität Bern gekürten Dissertation die »Diskurs-Choreographien«, wie sie in der zeitgenössischen Tanzwissenschaft aufgeführt werden. Sie entschied sich für den Diskursbegriff von Michel Foucault (ergänzt um theoretische Überlegungen von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe), den sie in aller gewünschten Klarheit rekonstruiert und für ihre Untersuchung fruchtbar macht….

Constanze Schellow weist überzeugend nach, wie der tanzwissenschaftliche Diskurs das Desiderat einer tanzwissenschaftlichen Selbstreflexivität abbildet, und verortet sich als Wissenschaftlerin mit der gebotenen Deutlichkeit selbst im Diskursfeld. Als Doktorandin bei Christina Thurner in Bern, u. a. mit Lehraufträgen am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin, einem Postmaster-Studium unter dem Mentorat von Bojana Cvejic und Jan Ritsema, in einem ProDoc-Programm in Bern und Basel eingebunden und im Dialog stehend mit Krassimira Kruschkova, Hans-Thies Lehmann, Nikolaus Müller-Schöll, Gerald Siegmund und anderen ist Constanze Schellow an wichtigen Kulminationspunkten im bewegten und an Ein- und Ausschlussmechanismen reichen akademischen Diskursfeld unterwegs gewesen. …
(aus der Buchbesprechung von Katja Schneider  – veröffentlciht auf tanznetz.de am 20.10.2016: http://www.tanznetz.de/blog/27792/diskurs-choreographien-von


©Janet Sinica_Preisverleihung

Katarina Kleinschmidt –  studierte Tanz an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main und Tanzwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Sie arbeitete mit Choreografen wie Josè Biondi, Dieter Heitkamp, Martin Nachbar sowie mit Compagnien wie Ensemble9.November, ms-tanzwerk und dem Theater der Klänge sowie als Dramaturgin für die Produktionen ‚Tremor‘ und ‚wallen‘ von Sebastian Matthias. Seit 2010 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und promoviert über Wissensformen in zeitgenössischer Choreografie.
(Biografie entnommen „tanzkongress 2016“)

Bei der feierlichen Preisverleihung am 21. Oktober im Kölner Mediapark sprachen:

Elfi Scho-Antwerpes, Bürgermeisterin der Stadt Köln, Madeline Ritter, Vorsitzende des Beirats des Deutschen Tanzarchivs Köln, und der Leitende Ministerialrat Thorsten Menne, Leiter der Gruppe Regionale Forschungspolitik, Medizin und Gesundheit, Kulturwissenschaften, FH-Forschung im Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Beratend tätig waren ein Vertreter des Deutschen Tanzarchivs Köln und ein Vertreter des Wissenschaftsministeriums NRW.

Der Tanzwissenschaftspreis NRW wird seit 2001 vom Land Nordrhein-Westfalen alle fünf Jahre vergeben. Er wurde vom Deutschen Tanzarchiv Köln initiiert in Erinnerung an den Pädagogen, Publizisten und Begründer des Deutschen Tanzarchivs Köln, Kurt Peters.